Die Maßnahmen

Die Faulen werden geschlachtet, die Welt wird fleißig.
Die Hässlichen werden geschlachtet, die Welt wird schön.
Die Narren werden geschlachtet, die Welt wird weise.
Die Kranken werden geschlachtet, die Welt wird gesund.
Die Alten werden geschlachtet, die Welt wird jung.
Die Traurigen werden geschlachtet, die Welt wird lustig.
Die Feinde werden geschlachtet, die Welt wird freundlich.
Die Bösen werden geschlachtet, die Welt wird gut.

Erich Fried
(aus: Gesammelte Werke Bd. 1, Zur Informations- und Gesundheitspolitik)

oben


Zahlen zur psychotherapeutischen Versorgung

Ein Euro für Psychotherapie - das spart an anderer Stelle zwischen 3,50 Euro und 9 Euro ein. Wodurch? Psychotherapie reduziert nachweislich (durch nationale und internationale Studien belegt) den enormen volkswirtschaftlichen Schaden, der durch psychotherapeutische "Unterversorgung" entsteht. Unnötige Kosten entstehen beispielsweise durch vermeidbare Krankheitsausfälle, durch Fehlbehandlungen, durch Suchtentwicklungen, durch stationäre Klinikaufenthalte, Frühberentungen sowie geringe Arbeitsproduktivität seelisch Kranker.


Psychotherapiebedarf

In den letzten Jahren wiederholt durchgeführte Forschungen zum Psychotherapiebedarf in der BRD zeigen, daß 4 bis 9 Millionen Bürger an behandlungsbedürftigen psychischen Störungen leiden. Dringend psychotherapeutische Behandlung brauchen 1,6 Millionen Menschen.


Psychotherapeutische Versorgung und Kosten für die Psychotherapie in 1996

In 1996 wurden höchstens 400.000 Menschen psychotherapeutisch behandelt, d. h. nur jeder Vierte, der dringend einer Behandlung bedarf, erhält diese Behandlung auch. im Rahmen der ambulanten Psychotherapie wurden 1,2 Milliarden DM ausgegeben. Dies entspricht einem Anteil von 1 Prozent an den Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung für die ambulante Versorgung. Im gleichen Zeitraum wurden für Psychopharmaka 1,6 Milliarden DM aufgewendet.


Folgen der mangelnden psychotherapeutischen Versorgung

  • Jährlich beenden ca. 12.000 Menschen ihr Leben durch Suizid (Bundesminister Gesundheit).
  • Wegen Neurosen und Persönlichkeitsstörungen, die psychotherapeutischer Behandlung zugänglich sind, werden jährlich ca. 25.000 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren frühberentet. Unter Einbezug der Alkoholabhängigen sind das 30.000 Personen. Das entspricht einem Anteil von ca. 12 Prozent bezogen auf alle Frühberentungen (Bundesminister Gesundheit).
  • In der BRD sind ca. 1,5 Millionen Menschen medikamentenabhängig, hiervon ca. 1,2 Millionen von Medikamenten, die rezeptpflichtig sind (Deutsche Hauptstelle Suchtgefahren).
  • Jeder dritte internistisch behandelte Patient benötigt zusätzliche oder die ärztliche Behandlung ersetzende psychotherapeutische Behandlung (WHO/Weltgesundheitsorganisation).
  • In den Fällen von Arbeitsunfähigkeit wegen psychischer Erkrankungen ist die Dauer der Arbeitsunfähigkeit ca. doppelt so lang wie die durchschnittliche Krankheitsdauer (Bundesminister Gesundheit).
  • Durchschnittlich durchläuft ein seelisch kranker Patient sieben Jahre lang ein Behandlungskarussell, bis er eine Therapie erhält (Bundesminister Gesundheit).

oben

 

Neues Jugendschutz-Info

Wie lange darf meine Tochter abends in die Disco? Wer ist Erziehungsbeauftragter? Was sind Trägermedien, und was sind Telemedien? Dies sind einige der Fragen, die von Eltern und Erziehern immer wieder gestellt werden. Antworten dazu finden sich in dem neuen "Jugendschutz-Info" der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Nordrhein-Westfalen. Die Broschüre (32 Seiten, DIN-A-6 Postkartenformat, vierfarbig) ist im Auftrag des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder NRW von der AJS erstellt worden. Interessierte erhalten in dem Heft schnell und prägnant Auskunft über die wichtigsten Fragen zum Jugendschutzgesetz (JuSchG) und zum Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV).

Ein Exemplar kann kostenlos bestellt werden bei:

AJS - Landesstelle NRW
Poststr. 15–23
50676 Köln

Bei Bezug mehrerer Exemplare wird eine Schutzgebühr in Höhe von 1,- Euro pro Exemplar berechnet. (ur)

oben

 

Informationen zum Reformgesetz? - Fragen Sie Clara!
Die virtuelle Ratgeberin

NEU-ISENBURG (ger). Wer vom Bundesministerium für Gesundheit (BMGS) Informationen über die Gesundheitsreform bekommen will, kann neuerdings über das Internet auch Clara fragen. Clara ist eine virtuelle Ratgeberin, die allgemeine Fragen zur Gesundheitsreform beantwortet.

Clara ist tatsächlich virtuell, das heißt, hinter der Comic-Figur steckt kein echter Mensch, sondern eine Software, die darauf getrimmt ist, Fragen auf Basis von Datenbankwissen zu beantworten. Clara steht als interaktive Ratgeberin natürlich sieben Tage die Woche rund um die Uhr zur Verfügung.

Hintergrund ist, daß Anfang des Jahres das BMGS Tausende von Anfragen erhalten hat. Die Konsequenz: Viele der Fragenden mußten wochenlang warten, ehe sie überhaupt eine Bestätigung erhielten, daß ihre Frage eingegangen war.

Zumindest die allgemeinen Fragen über das Internet erledigt Clara jetzt sofort - wenn die Fragen klar gestellt sind. Auf die Frage "Wann bin ich chronisch krank?" beispielsweise kommt eine ganz präzise Antwort mit den Voraussetzungen für das Vorliegen einer chronischen Krankheit. Fühlt sich Clara von einer Frage überfordert, schaltet sie übrigens automatisch durch zum Live-Chat des Bürgertelefons des Ministeriums im Internet. Dort gibt es dann eine individuelle Auskunft.

Clara im Internet: www.die-gesundheitsreform.de

Lesen Sie dazu auch die Glosse: Clara - oder der Systemabsturz

oben